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Kandidat für eine 5. Dimension 3. Oktober 2000
Raum und Zeit wurden durch die Relativitätstheorie zu einer Einheit verschmolzen. Was in der Welt könnte als fünfte Komponente zu den drei Raumrichtungen und der Zeitachse hinzutreten ?
"Nun birgt zwar unser bisheriger physikalischer Erfahrungsschatz sonst kaum einen Hinweis auf einen solchen überzähligen Weltparameter, doch steht es uns frei, unser Raum-Zeit-Kontinuum als vierdimensionalen Anteil an einem fünfdimensionalen Raum anzusehen" schrieb Kaluza 1921 (Sitzungsber. d. preußischen Akademie der Wiss., phys.-math. Klasse S. 966 - 972).
Einen Hinweis hatte er gefunden: Im fünfdimensionalen Raum besteht der Krümmungstensor aus fünfzehn Komponenten, von denen zehn erwartungsgemäß Bestandteil der Gravitationsgleichung sind, während vier weitere Komponenten überraschender Weise in den elektromagnetischen Feldgleichungen wiederzufinden sind (mit dem fünfzehnten Parameter hat es eine besondere Bewandnis).
Dieser Hinweis, dass sich durch die elektromagnetischen Potentiale das Vorhandensein einer 5. Dimension aüßern könnte, soll Anlass sein, diese Potentiale jetzt genauer zu betrachten.
Was sind die charakteristischen Eigenschaften der elektromagnetischen Potentiale und welche weisen auf einen Zusammenhang mit einer 5. Koordinate hin ?
1. Die elektromagnetischen Potentiale wurden zwar in der klassischen Theorie als Hilfsgrößen formal eingeführt, sind aber in weiterführenden Theorien echte, nicht ersetzbare Felder mit physikalischem Inhalt (Schrödinger-Gleichung, QED, Proca-Gleichungen)
2. In der Bohm-Aharonov-Versuchsanordnung bewirkt das bloße Vorhandensein der elekromagnetischen Potentiale im feldfreien Raum (d.h. in Gebieten ohne elektrisches und ohne magnetisches Feld) einen Gangunterschied in der quantenmechanischen Wellenfunktion.
3. Die klassische Maxwellsche Theorie der elektrischen und magnetischen Felder legt die elektromagnetischen Potentiale nicht eindeutig fest. Sie lässt Freiheit für die Wahl eines weiteren Parameters mit dem die elektromagnetischen Potentiale verändert werden können, ohne etwas an den Ergebnissen für die aus ihnen abgeleiteten elektrischen und magnetischen Felder zu ändern (Eichtransormation).
4. Die aufeinanderfolgende Anwendung einer Koordinaten- und Eichtransformation auf die elektromagnetischen Potentiale (Invarianzgruppe der relativistischen Maxwellschen Theorie) ist strukturell ähnlich (isomorph) zu der Drehung und Streckung eines Vektors im fünfdimensionalen Raum (lineare Abbildung in fünfdimensionaler Mannigfaltigkeit).
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